Goldpreis und Bitcoin: und weiter geht’s.

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Im Schatten neuer Rekordstände an den Aktienmärkten haben die Preise für Gold und Bitcoin neue Höchststände erklommen. Dies ist überraschend, als mit positiven Zinsen Anlagen ohne Ertragskomponente – wie Gold oder auch Bitcoin – eher Gegenwind erfahren sollten. Wie kann es sein, dass dennoch beide dieser Tage neue Preishöchststände markieren?

 

 

Ein Hauptgrund liegt in einem Prozess, den man auch schrittweise «De-Dollarisierung» nennen könnte. Gold wie auch Bitcoin können als Alternative zum Dollar betrachtet werden und ein Wegbewegen grosser Nachfrager von der Leitwährung USD führt zu einer steigenden Nachfrage dieser Alternativen – und somit steigenden Preisen.

Was sind die Gründe für diese Dollarskepsis? Drei Hauptursachen können angeführt werden:

  • Verschuldung: Die US-Staatsverschuldung hat neue Höchststände erreicht und mit einer Verdoppelung der Staatsschulden über die letzten zehn Jahre, einer Schuldenlast von über 130% des US-Bruttoinlandsproduktes, deutlich gestiegenen Zinsen und einer kurzer Restlaufzeit der Schulden – ein Drittel der gesamten Staatsschulden müssen bis 2025 refinanziert werden – unterliegt der USD weitreichenden strukturellen Problemen.
  • Politische Unsicherheiten: Mit den anstehenden US-Präsidentschaftswahlen vom November dieses Jahres gehen einige geopolitische Risiken einher. Der weitere Fortgang der internationalen Ausrichtung der USA wird nicht unwesentlich vom Ausgang der Wahlen abhängen und die damit einhergehende Unsicherheit lassen verschiedene Marktteilnehmer nach Alternativen zum USD Ausschau halten.
  • Sanktionen: Als globale Leitwährung ist der USD immer wieder zur Sanktionierung und (vermeintlichen) Disziplinierung von Akteuren und Staaten eingesetzt worden. Zuletzt wurde beispielsweise in Folge der Eskalation im Russland-Ukraine Konflikt USD-Vermögen eingefroren und zu sanktionierende Elemente vom USD-Zahlungssystem ausgeschlossen. Als Folge orientieren sich Länder wie China – potenziell ähnliche Sanktionen befürchtend – ebenfalls weg vom USD hin zu Alternativen; insbesondere der steigende Goldpreis kann auf eine deutlich gestiegene Nachfrage durch China zurückgeführt werden.

Obschon weder Gold noch Bitcoin einen Ertrag abwerfen, bleibt die Nachfrage nach Alternativen zum USD bestehen und treibt die Preise. Im Schatten der guten Wertentwicklung an den Aktienmärkten kann die Preisentwicklung von Gold wie auch Bitcoin aber auch als Warnsignal aufgefasst werden. Zumindest Gold hat in der Vergangenheit immer wieder als sicherer Hafen bei geopolitischen Verwerfungen gedient.

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